Herzlich tut mich verlangen nach einem selgen End Christoph Knoll 1599. Melodie als geistlicher Gesang: Görlitz 1613. Strophe 4 wurde von J.S. Bach in höchst kunstvoller Weise bearbeitet in der Kantate 161 "Komm, du süße Todesstunde" 1 Herzlich tut mich verlangen nach einem selgen End, weil ich hier bin umfangen mit Trübsal und Elend, ich hab Lust abzuscheiden von dieser argen Welt, sehn mich nach ewgen Freuden: O Jesu, komm nur bald! 2 Du hast mich ja erlöset von Sünde, Tod und Höll; es hat dein Blut gekostet, drauf ich mein Hoffnung stell. Warum sollt mir denn grauen vor Hölle, Tod und Sünd? Weil ich auf dich tu bauen, bin ich ein selig Kind. 3 Obgleich süß ist das Leben, der Tod sehr bitter mir, will ich mich doch ergeben, zu sterben willig dir. Ich weiß ein besser Leben, da meine Seel fährt hin; des freu ich mich gar eben: Sterben ist mein Gewinn. 4 Der Leib zwar in der Erden von Würmern wird verzehrt, doch auferweckt soll werden, durch Christum schön verklärt, wird leuchten als die Sonne und leben ohne Not in himml'scher Freud und Wonne: was schadt mir denn der Tod? 5 Ob mich die Welt auch reizet, zu bleiben länger hier, und mir auch immer zeiget Ehr, Geld, Gut, all ihr Zier: doch ich das gar nicht achte, es währt ein kleine Zeit, das Himmlische betrachte, das bleibt in Ewigkeit. 6 Euch segne Gott der Herre, ihr Vielgeliebten mein! Trauert nicht allzusehre über den Abschied mein! Beständig bleibt im Glauben! Wir werden in kurzer Zeit einander wieder schauen dort in der Ewigkeit. 7 Nun will ich mich ganz wenden zu dir, Herr Christ, allein: Gib mir ein selig Ende, send mir die Engel dein; führ mich ins ewig Leben, das du erworben hast, da du dich hingegeben für meine Sündenlast. 8 Hilf, daß ich gar nicht wanke von dir, Herr Jesu Christ, den schwachen Glauben stärke in mir zu aller Frist. Hilf ritterlich mir ringen; dein Hand halt mich mit Macht, daß ich mag fröhlich singen: Gott Lob, es ist vollbracht!