Im Anbeginn der Welt, als Gott, der Schöpfer, die Frau erschaffen wollte, bemerkte er, dass der zur Verfügung stehende Stoff bei der Schöpfung des Mannes bereits aufgebraucht war.

Da nahm er die Windungen der Schlange, die Rundung des Mondes, die Biegsamkeit der Schlingpflanzen, das Zittern des Grases, die Schlankheit des Schilfrohrs, das Blühen der Blumen, die Leichtigkeit des Blattes, den Blick der Gazelle, die Heiterkeit des Sonnenstrahls, die Tränen der Wolken, die Unbeständigkeit des Windes, die Weichheit der Daunen, die Süsse des Honig, die Grausamkeit des Tiger, das Schwatzen der Elster und die Falschheit des Kranichs und die Treue der Wildente.

Alle diese Elemente mischte er zusammen, erschuf daraus die Frau und gab sie dem Mann.

Der Mann war glücklich, dass er nicht mehr alleine war, doch nach drei Wochen brachte er die Frau dem Schöpfer zurück und klagte: "Nimm sie wieder, o Herr. Keine Ruhe habe ich, seit du sie mir gabst. Sie schwätzt, sie lacht, sie weint, sie hängt sich auf Schritt und Tritt an mich."

Gott behielt sie bei sich, doch nach drei Tagen schon kam der Mann wieder und bat: "Gib sie mir wieder. Ohne sie ist es so öde, so still und kalt. Ich sehne mich nach ihrer Zärtlichkeit, nach ihrem Lachen, nach der Weichheit und ihrem Anblick."

So bekam er sie wieder, doch schon bald brachte er sie abermals: "Ich halte es nicht aus mit ihr."

Da sprach Gott: "Behalte sie, ich sehe, du kannst weder mit ihr noch ohne sie leben. Dir ist nicht zu helfen."

Und dann fragte er dir Frau: "Wie steht es mit dir? Kannst du mit ihm leben?"

Sie antwortete: "Herr, ich kann gut mit ihm leben und ich kann gut ohne ihn leben."

Und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag.


Für Gudi ( Expertin CAD-Konfektion ) nebst Papagei und Mann

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