Wanderung um Schulforteund Sehenswürdigkeiten bei Eckardsberga und Niedermöllernvon Christine Berndt
(siehe auch pdf) Am Ortsausgang von Eckartsberga machten wir den ersten Stopp. Zu Fuß ging es ein Stück vom Parkplatz in Richtung der Holländer Windmühle. Hier wurde gerade wieder einmal gebaut und restauriert, um den Verfall entgegen zu wirken. Wir überquerten die Kreuzung am Abzweig Laucha/ Bad Bibra hin, am Rastplatz bei der Pferdekoppel. In einiger Entfernung steht ein Gedenkstein, die Brandsäule. Ein Ereignis des Ortes, was heute noch nach hunderten von Jahren Bestürzung auslöst. Im Jahre 1563 wurde hier die Magd Magdalena aus Rehehausen als Hexe verbrannt. Wem diese paar Zeilen auf diesem Gedenkstein nicht genügen, so hat der Autor Günter Ricke darüber ein Buch geschrieben, in dem er in historischen Aufzeichnungen recherchiert. Hier wird über die damalige Zeit erzählt und die Gegebenheiten einst in Eckartsberga berichtet. Auf diese Weise bekommt man eine Vorstellung, wie es zu diesem Drama gekommen ist. Wir verlassen diesen traurigen Ort und begeben uns zum nächsten geschichtsträchtigen Erinnerungsplatz. In der Kurve am erhöhten Hang befindet sich dieser Andachtsplatz. Ein Schweden – Denkmal. Am 30.10.1632 vor der Schlacht bei Lützen, hielt Gustav Adolf hier Andacht und betete für einen guten Ausgang der bevorstehenden Schlacht. Nachdenklich taucht man auch für kurze Zeit in diese Epoche ein, fühlt nach, mit welcher großen Hoffnung das Heer der Völkerschlacht entgegen marschierte.
Die ganze Hochebene ist reich an Findlingen auf den Feldern. Rund und glatt geschliffene Steine, wie man sie in einem Bachbett findet. Nach ca. 200 m Fahrt lohnte wieder ein kurzer Stopp, rechter Hand war ein breiter Feldweg, der zum Göttersitz führt, ein Landschaftsgebiet, nach einem einst hier ansässigen Weinberg benannt. Gegenüber befinden sich ein freier Platz mit 2 abzweigenden Feldwegen. In einiger Entfernung kann man einen Hügel erkennen. Dieser wurde von mir schon früher erkundet, er weißt Spuren von Ablagerungen der Eiszeit auf, die Erdbeschaffenheit ist eine ganz andere, wie sie in der Region vorkommt. Auch die Vegetation ist eine ganz andere: Islandmoos, Birken und nordische Pflanzen wachsen auf diesem kleinen Areal. Jetzt fahren wir weiter in Richtung Naumburg - Almrich. Langsam. Denn hier befindet sich ein Parkplatz an einem Naturschutz - Gebiet. Diesen herrlichen Fleck kann man sehr gut weiter empfehlen! Dort befindet sich auch der „Prinz-Heinrich-Stein“ und in einer kurzen Entfernung der „Napoleon-Stein“. Die ganze Fläche rundherum ist magerer, trockener Rasen mit einer immensen Pflanzenvielfalt: Silberdisteln, Orchideen, Mannstreu, Natternkopf, Flockenblumen, kriechende Hauhechel. Und Gehölze wie Elsbeere, Berberitze, Schneeball und Hartriegel.
Die Wahnsinns - Aussicht auf das Saaletal mit den Orten Bad Kösen und Schulpforte lässt jeden Wanderer hier eine Zeit verweilen. So oft schon hier gewesen und immer wieder sehr beeindruckend! Nun zum eigentlichen Start unserer Tour: Schulpforte. Auf dem feinen Parkplatz das Auto abgestellt und ein Stück durch das ehemalige Klostergelände gelaufen. Hier erkennt man viele Baumaßnahmen an den verschiedenen alten Gebäuden. Die heutige Landesschule war einst ein Kloster und wurde im Jahre 1137 vom Kloster Walkenried aus gegründet. Deutlich spürt man noch den Geist der damaligen Zeit. Friedhof, Kräutergarten,Schule, Internat und ein vor 200 Jahren angelegter Park schufen hier wirklich einen besonderen Ort. Umrandet von einer hohen Mauer ist das ehemalige Kloster ein wunderbares Ausflugsziel. Der Beginn unserer Wanderung führt entlang an der kleinen Saale. Ein idyllischer Waldweg! Dicke alte Bäume stehen Spalier, wo jeder Baum einen Blick verdient! Der feuchte Waldboden ist mit den angepassten Pflanzen gut bestückt: Aronstab, Giersch, Christophkraut breiten sich aus. Eichen, Erlen, Linden und Weidenbäume fühlen sich neben dem Gewässer sichtlich wohl.
Dieser wunderbare Basis - Weg war sehr angenehm zu laufen, schattig kühl und still. Der Pfad schlängelt sich malerisch um den Berg herum. Jetzt waren wir an den ersten Wohnhäusern in Almrich angekommen, hielten uns rechts und liefen ein kleines Stück den Lindenberg hinauf, bogen dann in den Mittelweg ein. Dieser ist auch fast ohne Steigung und war kaum anstrengend. Er ist ein paralleler Weg zum Basis - Weg. An einer recht gemütlichen Sitzgruppe ruhten wir aus und entschlossen uns beide mit den gelaufenen 6,4 km zufrieden zu sein. 2,5 Stunden brauchten wir für unsere Wandertour, die wir erst 11:30 begannen. Vorher hatten wir ja schon einige Zeit an besonders erwähnenswerten Orten verbracht. Christine Berndt (Weitere Bilder unten und siehe auch die Diashow) ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |