725 Jahre Kirche St. Johannes Evangelist in Bad Sulza

Konzert, Hochamt, Diavortrag und Gemeindetreffen zum Fest

St. Johannes Evangelist
Bad Sulza. Am Wochenende 22./23. September 2018 hat unsere Gemeinde das 725 - Jahr - Jubiläum unseres Kirchleins St. Johannes Evangelist in Bad Sulza / Dorfsulza festlich begangen.

Am Samstag um 16 Uhr gaben KMD Detlef Regel (Orgel) und zwei philharmonische Solisten, Erdmute Geuther (Querflöte) und Gunter Siebert (Oboe), ein festliches Konzert. Die musikalischen Darbietungen waren für unsere romantische Orgel (Firma Eifert 1886, Überholung 2012) und die Soloinstrumente sehr gelungen ausgewählt und meisterlich dargeboten. Ein ausgesprochener Ohrenschmaus, eine perfekte Einstimmung auf den Sonntag.

Hier das Programm:
Jean-Baptist Loeillet (1680 - 1730) - Sonata in C für Oboe und Orgel
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791) - Rondo in D (KV 184) für Flöte und Orgel
Johann Bernhard Bach ( 1676 - 1749) - Ciacona in G
Josef Gabriel Rheinberger (1839 - 1901) - Andante Pastorale für Oboe und Orgel
Edward Benjamin Britten (1913 - 1976) - Metamorphose – Pan für Oboe Solo
Georg Philipp Telemann (1681 - 1767) - Sonate in c für Flöte, Oboe und Orgel

Besonders bei der schönen Ciacona in G, einem Stück mit etlichen Variationen über einem sich ständig wiederholenden Bass - Motiv, konnte Herr Regel die wenigen Register der romantischen Orgel wunderbar vorführen, wobei ihm seine Frau bei der Registrierung zur Seite stand. Am Sonntag wurde das beschauliche Musikstück noch einmal „Sub Communione“ dargeboten.
Die Orgelempore als Konzertbühne
Der Sonntag mit feierlichem Hochamt und anschließender Begegnung der Gemeinde bei Speisen und Getränken im Freien auf der ehemaligen Friedhofsfläche wurde allseits mit vielen Befürchtungen erwartet, denn laut Wettervoraussage sollte die Temperatur von „spät sommerlich warm“ auf 10°C stürzen und das bei mehreren Unwetterwarnungen. Doch alles lief perfekt ab. Der Starkregen kam erst, als alle wieder daheim waren...

Am Freitag war noch ausführliches Kirche Reinigen und Schmücken, sowie das Bestücken der Festwiese. Das Proben der Musiker auf der Empore wurde quasi als Belohnung und Vorgeschmack auf das wunderbare Samstag - Konzert empfunden!

Sonntag, halb elf, begann nach dem Geläut der drei wohlklingenden Glocken das Hochamt. Hauptzelebrant Pfarrer Riechel, Konzelebranten Pfarrer Ipolt und Pfarrer Schellenberg, Diakon Pomm und vier Ministranten zogen mit Vortragekreuz über den Mittelgang ein, während Orgel und Gemeinde das „Lobet den Herren“ anstimmten. Da die Gottesdienste in Apolda und Camburg zugunsten der Messe in Bad Sulza ausgefallen waren, sowie auch der evangelische Gottesdienst in der St. Mauritiuskirche, sorgten etwa 150 Personen für ein „einmalig volles Haus“. Auch die beidseitigen Doppelemporen waren voll besetzt! Die Lieder waren so gewählt, dass Gläubige aus beiden Konfessionen kräftig mitsingen konnten.

Der Jugendchor von St. Jahann Baptist Jena bestritt sehr schön verschiedene Messgesänge u.a. mit „Cantate Domino“ und „O Freedom“. Herr Regel begleitete die eingängigen rhythmischen Sätze auf einem Keyboard.
Feierlicher Einzug
In der Predigt gab Pfarrer Riechel zunächst einen historischen Abriss. Teile der Kirche seien sicher deutlich älter als 725 Jahre. Dann sprach er zum doppelten Patronat der Kirche. Über 600 Jahre war sie eine Kirche der heiligen Maria Magdalena, wurde dann aber 1926 in „St. Johannes Evangelist“ umgenannt. Beiden Patronen gemeinsam sei aber, die Verkündigung der Frohen Botschaft, des Evangeliums. Jesus beauftragte Maria Magdalena, den Aposteln die Botschaft seiner Auferstehung zu verkünden. 2016 hat sie Papst Franziskus per Dekret als „erste Evangelistin und Apostolin“ in die Reihe der Apostel gestellt! Der Evangelist Johannes ist ebenso Zeuge des Leidens und der Auferstehung Jesu. Er schreibt über sich: „Er hat es gesehen“ (Joh 19,35). Und „sein Zeugnis ist wahr“. In den „Johannesbriefen“ heißt es, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dass „wir einander lieben sollen, wie Christus uns geliebt hat“ und fordert uns auf, dass auch wir als Christen Zeugnis geben sollen von der Verheißung Jesu von der Auferstehung, vom Ewigem Leben.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Riechel den Vorbereitern des Festes und den Gästen für ihr Mitfeiern. Bürgermeister Dirk Schütze sprach davon, dass er zwar Atheist sei, aber er unterstütze mit den Gläubigen den Glauben an die Mitmenschlichkeit und wolle sich ebenso gegen Ausgrenzungen einsetzen. Das Fest hat er mit 500 € unterstützt. Pfarrer Matthias Uhlig von der evangelischen St. Mauritius – Gemeinde sprach einige Worte des Glaubens und des Dankes. Für Erheiterung sorgte seine humorige Bemerkung, er habe zwar kein Geld mit gebracht, aber dafür seinen Posaunenchor. Letzter stellte sich gut besetzt vor der Kirche auf. Kantorin Peters dirigierte einige schöne und bekannte Kirchenlieder und „Ohrwürmer“, was mit viel Applaus bedacht wurde. Da es regnete, wurde sie von Pfarrer Riechel „beschirmt“.
Bläserchor unter Leitung von Kantorin Ines Peter
Viele meinten, die Gemeinden könnten doch sicher noch öfter zusammen musizieren. Es hatte ja u.a. schon einmal eine gelungene „Orgelwanderung“ gegeben: Start in St. Johannes Evangelist, Mittelteil in der Sophienklink, Abschluss in St. Mauritius. Bei solcher Gelegenheit könnte Herr Regel vielleicht auch noch einmal die festliche Orgel - Transskription von Georg Friedrich Händel „Arrival of Queen Sheba“ zum Klingen bringen, die er nach dem Hochamt als Postludium spielte, während leider die Gemeinde schon aus der Kirche zur „Festwiese“ drängte.Der Nieselregel konnte der Festgemeinde in den Zelten wenig anhaben! Die Bratwürste am Grillstand von „Alte Saline“ waren bald ausverkauft, ebenso der „Grauburgunder“ am Stand von „Weinhaus Altenburg Andrä“, deren Weingarten man von der Kirche aus am Sonnenhang gegenüber erkennen kann.

Mit dem Lichtbildervortrag von Pfarrer em. Suitbert Schellenberg u.a. mit historischen Aufnahmen der Gemeinde St. Johannes Evangelist in der nochmal gut besetzten Kirche fand das Fest einen gelungenen Abschluss.


Mitschnitte:

mit "Uralt - Technik" (Rauschen etc.) Nur für "einen Eindruck".

Oboe, Flöte mit Orgel (7MB mp3)

Orgel (7MB mp3)

Predigt (8MB mp3)


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Weitere Bilder
Jenaer Jugendchor unter Leitung von KMD Regel
Vortrag der Fürbitten
Zwischen Orgel und Keyboard: Herr Regel, Register: Frau Regel
Altarrraum und Turm waren eine Kapelle und sind älter als 725 Jahre
Kirchenschiff und beidseitige Doppel-Emporen voll besetzt
Bürgermeister Dirk Schütze appeliert gegen Ausgrenzungen
Pfarrer Matthias Uhlig spricht Glaubens- und Dankesworte
Der leichte Nieselregen ist der Festtimmung nicht abträglich
Die Schlange zum Bratwurststand beginnt schon am ehemaligen Friedhofstor
Pfarrer Suitbert Schellenberg beim Diavortrag
Vortrag zur Geschichte der Pfarrei
Frau Beate Wiora und Diakon Daniel Pomm beginnen mit dem Aufräumen
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